10. Januar 2025
Stimmten die Wahlkreis-Liberalen gemeinsam auf den anstehenden Bundestagswahlkampf ein: (v.l.) Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer, FDP-Direktkandidat Claus Rothlehner, FDP-Listenkandidat Franz Egerer und der Rottaler FDP-Kreisvorsitzende Nick Kelldorfner
Rimbach. Mit einem regelrechten Paukenschlag hat die FDP im Gasthaus Forstner in Rimbach ihren Wahlkampf für die Bundestagswahl 2025 eröffnet. Vor zahlreichen Mitgliedern und Unterstützern setzten die Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer, der FDP-Direktkandidat Claus Rotlehner und der Listenkandidat Franz Egerer am vergangenen Donnerstag ein deutliches Zeichen: Die FDP ist entschlossen, Verantwortung zu übernehmen und Deutschland aus der Krise zu führen.
Zunächst begrüßte der FDP-Kreisvorsitzende Nick Kelldorfner die Gäste: „46 Tage bis zur Bundestagswahl und 46 Tage bis zum Einzug von Nicole Bauer und Claus Rothlehner ins Parlament!“ Er würdigte Bauer als mutige und authentische Politikerin: „Sie eckt an, weil sie ihre Meinung vertritt und auch mal gegen den Strom schwimmt. Darauf bin ich stolz!“ Zugleich zeichnete Kelldorfner ein düsteres Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage: „Wir befinden uns in einer Rezession. Die Menschen haben Zukunftsängste. Was wir tun müssen ist: Reparieren, Reformieren und Investieren!“ Schwarz-Rot und Schwarz-Grün seien seiner Meinung nach „Formeln für den Stillstand“, weil sie sich in den wesentlichen politischen Punkten nicht einigen könnten. Deshalb plädierte er eindringlich für eine schwarz-gelbe Koalition mit der FDP: „Nur mit der FDP gibt es die Chance auf echte Veränderung und eine liberale Erneuerung unseres Landes!“
Claus Rotlehner, Direktkandidat und Geschäftsführer eines mittelständischen Handwerksbetriebs, griff anschließend die Schwachstellen des deutschen Wirtschaftsmodells auf: „Das alte Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr. Wir können nicht ewig von billiger Energie aus Russland und dem Schutzschirm der Amerikaner leben.“ Zudem kritisierte er die aus seiner Sicht falsche Schwerpunktsetzung der Politik, die sich zu sehr auf Nebensächlichkeiten wie Gendersternchen und Vier-Tage-Woche konzentriere, anstatt sich um die drängenden Fragen der Zeit zu kümmern.
Den Austritt der FDP aus der Ampel-Regierung begründete Rotlehner mit dem Festhalten der Liberalen an der Schuldenbremse: „Wir haben uns einer Umgehung der Schuldenbremse widersetzt, einem argumentativen Missbrauch der Ukraine-Krise. Dafür schämen wir uns nicht.“ Insbesondere warnte er vor weiteren Steuererhöhungen: „Jeder zusätzliche Euro an Steuererhöhungen ist Diebstahl am Mittelstand.“ Sein Lösungsvorschlag: eine echte Unternehmenssteuerreform, Bürokratieabbau mit Substanz und Anreize dafür, dass Leistungsträger endlich wieder belohnt werden. Abschließend rief er die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die Wahl als Richtungsentscheidung zu begreifen: „Die nächsten Wochen sind existenziell für Deutschland. Wer ein bürgerliches Bündnis will, muss auch FDP wählen. Nur so gibt es eine wirtschaftsliberale Politik, die unser Land wieder stark macht.“
Franz Egerer, Listenkandidat und Getränkebetriebswirt aus Großköllnbach, betonte in seinem Redebeitrag die schwierige Situation vieler Unternehmer: „Ich würde heute niemandem mehr empfehlen, ein Familienunternehmen zu gründen. Die Grundbedingungen könnten nicht schlimmer sein!“ Er betonte zum Abschluss den Wert der Demokratie und der Freiheit in Deutschland, der durch den grassierenden Populismus bedroht wird. Als erklärtes Ziel für die Bundestagswahl rief er 5,5 Prozent aus - auch wenn das seiner Meinung nach viel zu wenig sei.
Nicole Bauer, Bundestagsabgeordnete und Spitzenfrau der niederbayerischen Liberalen, griff die Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger direkt auf: „Viele Menschen hatten die Kündigung unter dem Christbaum. Die Zeiten, in denen wir uns auf unserem Wohlstand ausruhen konnten, sind vorbei.“ Als entscheidende Gegenmaßnahmen nannte sie eine radikale Senkung der Unternehmenssteuer, bezahlbare Energiepreise und den massiven Abbau unnötiger Bürokratie: „146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung vernichten wir jährlich durch Bürokratie. Dieses Geld können wir sinnvoller einsetzen.“
Bauer hob hervor, dass die FDP als Partei der Leistungsträgerinnen und Leistungsträger besonders jene unterstützt, „die jeden Tag aufstehen und zur Arbeit gehen. Leistung muss sich wieder lohnen!“ Konkrete Vorschläge sind unter anderem eine Erhöhung des Grundfreibetrags um über 1000 Euro, „10 % mehr netto vom Brutto“ und steuerfreie Überstunden. Gleichzeitig übte sie Kritik am wachsenden Staatsapparat: „Der Staat hat sich aufgebläht und nimmt den Menschen die Luft zum Atmen. Wir müssen den Staat verschlanken und ihm Aufgaben entziehen, die er nicht erfüllen kann.“ Ihr Plädoyer reichte bis hin zum Abbau von Beamtenstellen und zur Zusammenlegung von Ministerien.
Am Ende ihrer Rede richtete Bauer noch einen Appell an alle Anwesenden: „Es lohnt sich zu kämpfen – für uns, für die FDP, aber vor allem für unser Land, für ein starkes und freies Deutschland! Ich wünsche mir für meine Kinder ein Land, das nicht von Populisten regiert wird.“